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„Wegweiser und Wegkreuzungen in Brandenburg“

Welcher Ort hat nicht seine eigenen Sagengestalten und Legenden, seine Häuser, die Geschichten erzählen – oder Einwohner, die ihre eigenen Erlebnisse und Interessen an ihrem Wohnort in die Gesellschaft einbringen? Der Gedanke bis zum Sinfoniekonzert ist da garnicht mehr weit, bietet doch die sinfonische Musik zahlreiche Anknüpfungsmöglichkeiten für ein ganz persönliches Erlebnis der Besucherinnen und Besucher. Der Neuen Philharmonie ist es ein wichtiges Anliegen, die Menschen über deren soziale Strukturen in das Erlebnis des Sinfoniekonzerts vor Ort einzubeziehen. Ganz individuell werden dafür vorhandene Netzwerke in das Konzert einbezogen. Drei konzeptionelle Ansätze helfen dabei die Verbindung zwischen Lesekreis, Kinderchor, Heimatverein, Feuerwehrverein oder Malkreis einerseits und dem Konzerterlebnis andererseits herzustellen:

Die Konzerte werden zum nahen, ganz persönlichen Erlebnis, denn die Menschen bringen sich direkt in das Konzertgeschehen ein. Es kann sein, dass sie selbst einen Beitrag zum Konzert leisten durch eine Lesung (Briefe, Gedichte, Kurzgeschichten) oder eine Ausstellung am Konzertort (Photos, Skulpturen oder Bilder) oder sie sich musikalisch einbringen (Kinderchor, Posaunenchor, Orgelmusik). Die Sinfonik wiederum bringt ihre Geschichte ein, bietet Nacherleben, Reflexion und Verinnerlichung.

Das Konzept „Krieg & Frieden” schickt die Bürger*innen in ihrem persönlichen Umfeld auf die Suche nach Dokumenten, Photos und anderen persönlichen Zeitzeugnissen, die mit dem Thema des anstehenden Sinfoniekonzerts für sie persönlich in Verbindung stehen. So wird vielleicht im Konzert ein Feldpostbrief des Großvaters vorgelesen oder es findet in einer Photoausstellung statt.

Unsere Wohnstätte ist ganz zentral für unser Leben. Für das Konzept „Schutz des Hauses” gehen die Bürger*innen in ihrem Ort auf Inspektionstour, um herauszufinden wie Menschen Ihr Haus vor Feuer und Krankheit schützen. Geheimnisvolle Schutzformeln, Symbole und Figuren werden untersucht. Segenssprüche im Hausgiebel und an der Haustür gefunden. Das Konzert findet im Rahmen einer Ausstellung mit Führung inmitten der Photoausstellung statt.

Berühmte eigene Liebespaare und ihre dramatische Geschichte kennt fast jeder Ort. Das Konzept „Liebe und Wahn“ hält in den Sagen und Legenden aus alter Zeit oder in gedruckten oder digitalen Kolumnen von heute nach Liebespaaren aus ihrer Gegend Ausschau. Deren Schicksal wird mittels Comics nachgezeichnet, eine Szene in einer Skulptur festgehalten oder es wird das Volksliedes einstudiert, das die Legende von einst erzählt. Neu interpretiert bringen Jugendliche Rapper die Story ins Konzert ein.

Bald ist die Neue Philharmonie wieder vor Ort und findet vielleicht eine bleibende Stätte vor, die die Bürger*innen weiterentwickelten, um den Keim für das nächste Begegnungskonzert zu legen.

Konzeption und Umsetzung für die Neue Philharmonie gGmbH 

Das Programm wird umgesetzt im Rahmen der Förderung „Exzellente Orchesterlandschaft Deutschland“ sowie mit Mitteln der Mittelbrandenburgischen Sparkassenstiftungen und einzelnen Kulturämtern und Landkreisen Brandenburgs.

Pressemitteilung der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien

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