Mythologie

Die traditionelle Neunzahl der Musen geht auf den Dichter Hesiod zurück. Sie betonen verschiedene Aspekte der Tanz- und Dichtkunst. Hesiod gab ihnen auch ihre Namen.

Den Musen wurden später Zuständigkeiten für verschiedene Musikinstrumente und Gattungen zugewiesen. Eine feste kanonische Regelung, in der die Ressorts eindeutig geregelt wurden, hat es nie gegeben. Sicher aber ist: Apollon, der Gott der Musik und der Weissagung, gilt als ihr Führer und bei Festlichkeiten auf dem Olymp tanzten die Musen gemeinsam mit ihm, den Grazien und den Horen.

Ihr mythologischer Wohnsitz wird unterschiedlich angegeben: Entweder wohnen sie am Berg Helikon oder in Pierien am Olymp – oder auch am Berg Parnaß oder bei der Kastalischen Quelle, durch deren Wasser man die Kunst des Dichtens erlangen konnte. Vielleicht hatten sie mehrere Wohnsitze – ganz geklärt ist auch diese Frage nicht.

In der Sagenwelt spielen die Musen keine große Rolle. Sie treten hin und wieder zur Maßregelung und auch zwecks ausgleichender Gerechtigkeit auf. So haben sie den thrakischen Sänger Thamyris geblendet und ihn seines Gedächtnisses beraubt, weil er sich ihnen gegenüber aufblies und behauptete, den Musen überlegen zu sein. Zu Dohlen wurden die Pieriden, die sich den Musen ähnlich überlegen wähnten. Auch die Sirenen wagten einen Vorstoß, wofür die Musen ihnen die Federn rupften.

Der blinde Sänger Demodokos hingegen erhielt als Entschädigung für die Blindheit die Kunst des Gesangs. Die neun Musen gelten als Beschützerinnen und Förderinnen des geistigen Lebens. Künstler schrieben ihnen ihre Inspiration zu und pflegten sie um Beistand zu bitten. Musen werden auch mit dem Gedächtnis und dem Verstand gleichgesetzt – eine wichtige Aufgabe in Zeiten ohne verbreitetes Schrifttum.

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