Matinée junger Künstler 2008-2014

Saison 2012/2013

VORWORT

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde der Matinée-Reihe im Collegium Leoninum,

zum fünften Male findet in den gastfreundlichen Räumen des Collegium Leoninum Bonn unter der organisatorischen Betreuung von Sabine Krasemann eine Konzertreihe mit exzellenten Studierenden der Hochschule für Musik und Tanz Köln statt. Sowohl dem Leoninum und seinem Geschäftsführer Herrn Dr. Uwe Lüdemann als auch Frau Krasemann bin ich von Herzen dankbar, dass Sie diese für die Studierenden so wichtige Konzertreihe fortführen.

Reiner Schuhenn, Rektor der Hochschule für Musik und Tanz Köln

Sponsor

Liebe Konzertbesucherinnen und Konzertbesucher,

bereits zum zweiten Mal – und damit nach rheinischer Lesart jetzt schon eine Tradition begründend – dürfen wir Sie im Namen unserer die Veranstaltung fördernde Partnerschaft für weitere Konzerte in der Reihe der schönen Auftritte junger Künstler im Leoninum begrüßen. Bonn als Stadt großer musikalischer Vergangenheit wurde mit dieser Veranstaltungsreihe um eine Tradition reicher. Frau Krasemann und das Leoninum schaffen es diesmal erneut, junge Künstler zu identifizieren und zu gewinnen, um uns mit ihrer Kunst zu begeistern und die Tradition dieser Veranstaltungen in gelungener Weise fortzusetzen.

Ebner, Stolz, Monning & Bachem

Beiprogramm des Regionalforum Bonn

Darf es etwas mehr sein? Das Regionalforum Bonn lädt ein

Getreu diesem Motto lädt Sie das Regionalforum Bonn ein zu individuellen, das musikalische Programm reflektierende Bereicherungen. Seien Sie, unser Publikum, aber nicht nur darauf gespannt, wie die heutige Beschäftigung mit der anspruchsvollen Form des Kammerkonzerts klingen wird! Mit fein abgestimmten Angeboten, die Sie auf die Musik oder auch die Jahreszeit einstimmen, ergänzen wir das musikalische Programm. So wird jeder Sonntag Morgen im Collegium Leoninum für Sie zu einem wunderschönen, unvergesslichen Erlebnis.

Konzerte

Musica Populi
(7. Oktober 2012) Termin verlegt auf: 28. Oktober 2012

Kammermusik-Matinée mit dem Ensemble Frequenza

  • Anna Karapetyan (Klavier)
  • Senne Coomans (Klarinette)
  • Arsenis Selalmazidis (Violine)

Programm

  • Darius Milhaud (1892-1974), Suite für Klarinette, Violine und Klavier
  • Béla Bartók (1881-1945), Suite für Klavier op. 14
  • Robert Schumann (1810-1856), Romanze für Klarinette und Klavier op. 94

Pause

  • Charles Ives (1874-1954), Largo für Violine, Klarinette und Klavier
  • Claude Debussy (1862-1918), Sonate für Violine und Klavier
  • Aram Khachaturian (1903-1978), Trio für Klarinette, Violine und Klavier

Violine, Klarinette und Klavier – eine außergewöhnliche Triobesetzung, für die im 20. Jahrhundert viele große Komponisten Meisterwerke geschaffen haben. Wichtig ist der Einfluss von Volksmusik. Das Programm spürt dieser Wechselbeziehung in Werken von Schumann, Bartók, Khachaturian, Ives, Debussy und Milhaud nach. So entsteht eine bunte Palette aus schönen Melodien, fröhlichen Liedern und rhythmisch raffiniert ausgestatteten Tänzen, exotischen Tonskalen: Brasilianische Folklore, kaukasische oder arabische Einflüsse öffnen auf globaler Ebene den Blick in den Charakter der verschiedenen Nationen. Tiefe Melancholie trifft auf einen eleganten Hauch von Phantasie, Freiheit und emotionaler Tiefe.

Beiprogramm: Darf es etwas mehr sein?
Nachgefragt 1 – Der schwierige Einstieg in den Beruf des Musikers – wir diskutieren mit den drei Musikerinnen!


Hinter dem Virtuosentum
11. November 2012, 11 Uhr

Klavier-Matinée mit Jure Gorucan (Klavier)

  • Ludwig van Beethoven (1770-1827), Sonate Nr. 21 C-Dur op. 53 „Waldstein“
  • Frédéric Chopin (1810-1849), Sonate Nr. 2 b-moll op. 35

Pause

  • Maurice Ravel (1875-1937), Gaspard de la Nuit
  • Sergej Rachmaninov (1873-1943), Sonate Nr.2 b-moll op. 36

Die Sonate im Spannungsfeld des Klavier-Virtuosentums des 19. und 20. Jahrhunderts: Gespannt wird der Bogen vom Gespenstischen der zweiten Chopin-Sonate zu Ravels bösem Geist in seinem „Gaspard de la nuit“ – aber auch der impressionistische Ansatz verbindet die beiden Stücke untereinander. Dazwischen stehen technisch höchst anspruchsvolle Werke, in denen der Pianist sein tatsächliches musikalisches Können demonstrieren kann: Chopins dritte und Prokofievs fünfte Sonate – beides Werke, die seltener gespielt werden, gerade weil sie ganz klar die Virtuosität als musikalisches Ausdrucksmittel verwenden und somit höchste Anforderungen an den Pianisten stellen.

Beiprogramm: Darf es etwas mehr sein?
Nachgefragt 2 – Jure Gorucan demonstriert und erklärt die einmaligen Besonderheiten, die der Fazioli-Flügel dem Pianisten bietet.

 


Form und Geist
2. Dezember 2012, 11 Uhr

Klavier-Matinée mit Knut Hanßen (Klavier): „Nur erst, wenn dir die Form ganz klar ist, wird dir der Geist klar werden.“ (Robert Schumann)

  • Ludwig van Beethoven (1770-1827), Sonate op. 27 Nr. 2, cis-moll „Mondschein-Sonate“
  • Ludwig van Beethoven (1770-1827), Variationen über ein eigenes Thema op. 34, F-Dur
  • Ludwig van Beethoven (1770-1827), Sonate Nr. 28 op. 101, A-Dur
  • Robert Schumann (1810-1856), Humoreske op. 20

„Nur erst, wenn dir die Form ganz klar ist, wird dir der Geist klar werden,“ so Robert Schumann ganz im Beethoven’schen Sinne: Angefangen mit einem noch sehr klassischen Sonaten- und Symphonieaufbau, forschte dieser immer an neuen Arten formaler Gestaltung und wagte Ausbrüche und Experimente wie kein anderer zuvor. So war Beethoven nicht nur ein Meister der Improvisation und Variation, sondern auch Inspirationsquelle für nach ihm schaffende Komponisten im Bereich der musikalischen Formgebung.

Seine späten Klaviersonaten sind faszinierend, wie sie die Form der Sonate neu gestalten. Besonders die mannigfaltigen Verschränkungen von Themen, Motiven, rhythmischen und melodischen Phrasen bieten Robert Schumann später Anreize und Impulse für seine Fähigkeit, auf den ersten Blick gegensätzlichen Strukturen einen inneren Bezug zu geben und diese ohne jede Oberflächlichkeit zu verbinden. Zwei Klaviersonaten geben Einblick in Beethovens „form-schaffende“ Entwicklung. Schumanns Humoreske op. 20 wird ein Ausblick auf einen auf Beethovens Werk aufbauenden, neuen Strukturprozess geben. Beethoven und Schumann – beide sind Vordenker für die Musikalische Form.

 


Lied-Matinée,
27. Januar 2013, 11 Uhr

Manfred Bühl (Bassbariton) & Tobias Krampen (Klavier): „Abschiede“

Abschiede – sie begleiten uns ein Leben lang. Komponisten und Dichter aller Zeiten haben sich intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt. Abschiede auf einer Wanderung, Abschiede von einer Liebe, Abschiede vom Leben – sehr groß ist hier die inhaltliche, emotionale und musikalische Bandbreite. Das Konzert stellt auf unterschiedlichste Weise traurige, fröhliche, tiefsinnige, bewegende und humorvolle Momente gegenüber.

Aus dem dreiteiligen Programm:

  • Franz Schubert: „Abschied“ aus Schwanengesang, Der Wanderer an den Mond, Seligkeit, Der Musensohn
  • Robert Schumann: „Abschied“ aus „Waldszenen“, Tragödie, Mit Myrthen und Rosen, Schöne Wiege meiner Leiden
  • Hugo Wolf: Denk es, oh Seele, Die Fußreise, Heimweh, Der Musikant, Der Abschied

Beiprogramm: Darf es etwas mehr sein?
Literarische Querverbindungen

 


Duo-Matinée,
10. März 2013, 11 Uhr

Duo Kiol – Kirstin Niederstraßer (Saxofon) & Violina Petrychenko (Klavier): „Musik im Exil“

  • Sergej Prokofiev (1891-1953) Fünf Melodien (orig. für Violine und Klavier, 1925)
  • Erwin Schulhoff (1894-1942) Hot Sonate für Altsaxofon und Klavier (1930)

Pause

  • Paul Hindemith (1895-1963) Sonate für Altsaxofon und Klavier (1943)
  • Sergej Rachmaninov (1873-1943) Zwei Salon-Stücke (Orig. für Violine und Klavier, 1893)
  • Darius Milhaud (1892-1974) Scaramouche (1937)

Das Duo Kiol spielt Musik von Komponisten, die aus politischen Gründen ihr Heimatland verlassen mussten, um weiter frei leben und arbeiten zu können. Drei der in diesem Programm aufgeführten Komponisten haben durch ihren Todestag einen Bezug zum Jahr 2013, so ist es für Paul Hindemith der 50., für Sergej Prokofiev der 60. und für Sergej Rachmaninov der 70. Todestag. Ihre Musik ist jedoch keinesfalls so düster wie dieser Anlass, und so findet man neben romantischen Melodien nicht nur musikalische Ironie, sondern auch jede Menge Lebensfreude.

Während Schulhoff in seiner „Hot Sonate“ jazzige Melodien und Rhythmen verwendet, erklingt in Milhauds „Scaramouche“ eine brasilianische Samba. Hindemiths Sonate ist original für Altsaxofon und Klavier geschrieben, wogegen Prokofievs „Fünf Melodien“ und Rachmaninovs Romanze und Ungarischer Tanz ursprünglich für Violine und Klavier geschrieben sind. Die Musikerinnen des Duo Kiol lassen diese Werke in der neuen Klangwelt Saxofon und Klavier erscheinen.

Beiprogramm: Darf es etwas mehr sein?
Nachgefragt 3 – Musik im Exil – Wir erfahren im Gespräch mit den Musikerinnen mehr über die Umstände, unter denen Künstler im Exil ihre Arbeit fortsetzen.

 


Lied-Matinée
28. April 2013, 11 Uhr

Q-Won Han (Tenor) & Tobias Koltun (Klavier): Im Mai – im November

Programm

  • Robert Schumann (1810-1856) „Dichterliebe“ op. 48 – Liederzyklus nach Gedichten von Heinrich Heine
  • Benjamin Britten (1913-1976) „Winter Words“ op. 52 – Liederzyklus nach Gedichten von Thomas Hardy

„Dichterliebe“ – Robert Schumanns berühmter Liederzyklus nach Heinrich Heine: Gefühle wie Liebessehnsucht, Hoffen, Enttäuschung, Wehmut, Trauer, Zorn und Bitterkeit prallen aufeinander – eine einmalig dichte emotionale Reise. Einzigartig auch, wie Schumann von Pianist zu Pianist spricht, welche Aufgaben der Pianist Schumann dem Pianisten gibt, um den Liederzyklus zu vertiefen und ihn zu einer Einheit zusammenzuschmelzen.

Kontrastierend dazu stehen die thematisch nicht zusammenhängenden Gedichte, die Benjamin Britten aus dem Schaffen Thomas Hardys für seinen Zyklus „Winter Words“ ausgewählt hat. Britten ermöglicht mit klaren durchsichtigen kompositorischen Mitteln eine besondere Text-Deutlichkeit. Die spannenden Miniaturszenen sind bildhaft, melancholisch oder auch skurril – individuell eben. Eine abschließende Reflektion erhält der Zyklus in „Before life and after“, das die Zeit vor „der Geburt des Bewusstseins“ als Ideal des Seins beschreibt.

Auch hier ist das Klavier kein der Gesangsstimme „untergeordneter“ Begleiter, sondern es malt, verstärkt und kommentiert die Stimmungen der einzelnen Lieder und imitiert sogar Geräusche wie die Eisenbahnsignalpfeife oder auch einen Violin-Part.

Beiprogramm: Darf es etwas mehr sein?
Literarische Querverbindungen

Künstler

Manfred Bühl (Bassbariton)

Senne Coomans (Klarinette, Ensemble Frequenza)

Jure Gorucan (Klavier)

Q-Won Han (Tenor)

Knut Hanßen (Klavier)

Anna Karapetyan (Klavier, Ensemble Frequenza)

Tobias Koltun (Klavier)

Tobias Krampen (Klavier)

Kristin Niederstraßer (Saxophon)

Violina Petrychenko (Klavier)

Arsenis Selalmazidis (Violine, Ensemble Frequenza)

Partner

Hochschule für Musik und Tanz Köln

Collegium Leoninum

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